B590: Einbau und Inbetriebnahme mSata SSD als Cache

Question

Hallo liebe Forengemeinde!In den nächsten Tagen erhalte ich das B590 i3-3110m mit 4GB Ram und Windows 8.1. In Kurzform: Möchte mSATA als SSD Cache (30 GB) installieren im B590. Funktioniert das überhaupt unter Windows 8.1 (Update1)? Muss ich etwas im Bios umstellen oder macht das eine Software evtl. alleine? Was muss ich sonst noch beachten? Ist das von einem Laien zu bewerkstelligen (erlischen der Garantie)? Ich habe im Internet gelesen, dass der Laptop über einen mSATA Steckplatz für eine SSD verfügt. Ich würde gerne die Möglichkeit umsetzen, direkt zu Beginn (also bevor ich irgendwelche persönlichen Daten auf den Laptop bringe), sowohl den Arbeitsspeicher zu erweitern, als auch eine mSATA SSD einzubauen und diese als zusätzlichen Cache zu nutzen. So weit so gut. Ich finde widersprüchliche Angaben, ob SSD Caching nun unter Windows 8.1 funktioniert oder nicht, weiß das jemand aus der Community? Die Windows Version ist werksseitig installiert, auch hier scheint es widersprüchliche Informationen bzgl. SSD Cache und Partitionen auf der HDD zu geben. Was muss ich Software-seitig tun, damit das auch funktioniert? Hier habe ich etwas von Bios umstellen, Intel Rapid Start, Treiber installieren gelesen... Was ist da dran? Scheinbar gibt es einige Modelle des B590, die schon werksseitig mit Lenovo HDD Performance Booster ausgestattet sind, also kann es doch nicht so umständlich sein, das ans Laufen zu bringen, oder? Laut Hardware Maintenance Manual muss "nur" die Wartungsklappe geöffnet werden für den Einbau der SSD, erlischt dann die Garantie? Vielen Dank im VorausDennis

Answer 1

Dank dieses schönen Threads (vielen Dank an die Schreiber!) habe ich mich jetzt auch getraut, mir eine SSD einzubauen. :-) Mit meinem folgenden Bericht kann ich diese Entscheidung dem einen oder anderen vielleicht auch erleichtern. Meine Hardware: Lenovo B590 mit 8 GB RAM, Intel Core i5-3230M CPU, 1 TB Harddisk und Windows 8.1 x64. Eigentlich rannte das Gerät für mein Empfinden bisher schon mehr als schnell genug und ich bin mit meinem Notebook auch mehr als nur zufrieden, aber da die SSDs ja so schön billig geworden sind, dachte ich mir, kann ich es ja einfach mal probieren. Also habe ich mir eine Kingston SSD mit 120 GB gekauft. Typ: SMS200S3/120G. Sie kostet ca. 60 Euro und verbraucht im Betrieb etwas mehr, als die deutlich teureren SSDs (ca. 1,2 Watt gegenüber ca. 0,4 Watt bei sehr stromsparenden SSDs). Im Standby verbraucht sie aber auch nur 0,4 Watt. Und meist befindet sie sich ja im Standby. Außerdem spielt dies nur bei Akku-Betrieb eine Rolle, was bei mir selten der Fall ist. Ich habe die SSD nach der Anleitung von McMurphy1983 eingebaut (nochmal danke dafür!). Nach der Installation der Expresscache Software und zwei Neustarts tat sich aber erstmal gar nichts. Der Start war sogar etwas langsamer als zuvor. Bisher brauchte Windows 8.1 etwa 50 Sekunden, um betriebsbereit zu sein. Das ist etwas langsamer als üblich, weil bei mir der Schnellstart (Systemsteuerung\Energieoptionen\Systemeinstellungen) deaktiviert ist, da ich das System als Dual-Boot eingerichtet habe (ich habe auch noch eine Windows 7 Partition). Bei Dual-Boot muss der Schnellstart deaktiviert sein, da es sonst zu Datenverlusten kommen kann. Der Rechner startet also immer vollständig von Null auf, was etwas länger dauert. Nach dem zweiten Systemstart nach der Installation von expresscache sah die Statistik also noch so aus: ExpressCache Command Version 1.3.110.0
Copyright® 2010-2013 Condusiv Technologies.
Date Time: 6/14/2015 2:35:0:337 (AP_VU2_W8 #4)
EC Cache Info
==================================================
Mounted                   : Yes
Partition Size            : 32.00 GB
Reserved Size             : 3.00 MB
Volume Size               : 32.00 GB
Total Used Size           : 78.25 MB
Total Free Space          : 31.92 GB
Used Data Size            : 1.25 MB
Used Data Size on Disk    : 69.00 MB
Tiered Cache Stats
==================================================
Memory in use             : 0 Bytes
Blocks in use             : 0
Read Percent              : 0.00%
Cache Stats
==================================================
Cache Volume Drive Number : 0
Total Read Count          : 57110
Total Read Size           : 1.52 GB
Total Cache Read Count    : 36
Total Cache Read Size     : 174.50 KB
Total Write Count         : 2842
Total Write Size          : 74.86 MB
Total Cache Write Count   : 4
Total Cache Write Size    : 36.00 KB
Cache Read Percent        : 0.01%
Cache Write Percent       : 0.05%  Ich war erstmal TOTAL enttäuscht, dass nur um die 0,01% aus dem Cache gelesen wurden und habe mich schon geärgert, dass es nicht richtig funktioniert. ABER DANN: Beim dritten Systemstart ist mir fast der Keks aus dem Mund gefallen. Plötzlich ging alles ratzfatz und die Statistik sah so aus:  ExpressCache Command Version 1.3.110.0
Copyright® 2010-2013 Condusiv Technologies.
Date Time: 6/14/2015 2:55:5:163 (AP_VU2_W8 #5)
EC Cache Info
==================================================
Mounted                   : Yes
Partition Size            : 32.00 GB
Reserved Size             : 3.00 MB
Volume Size               : 32.00 GB
Total Used Size           : 5.11 GB
Total Free Space          : 26.89 GB
Used Data Size            : 5.04 GB
Used Data Size on Disk    : 5.10 GB
Tiered Cache Stats
==================================================
Memory in use             : 1024.00 MB
Blocks in use             : 0
Read Percent              : 0.00%
Cache Stats
==================================================
Cache Volume Drive Number : 0
Total Read Count          : 85801
Total Read Size           : 2.34 GB
Total Cache Read Count    : 71788
Total Cache Read Size     : 2.00 GB
Total Write Count         : 3310
Total Write Size          : 230.13 MB
Total Cache Write Count   : 2330
Total Cache Write Size    : 39.60 MB
Cache Read Percent        : 85.38%
Cache Write Percent       : 17.21% Mit über 85% Read-Cache kann ich mehr als gut leben! Die Systemleistung ist insgesamt auch VIEL besser geworden und das System läuft wirklich raketenmäßig.  Der System-(Kalt-)start dauert nun bis zur Betriebsbereitschaft etwa 12 Sekunden. Also nur etwa 25% der bisherigen Zeitdauer. Das ist ein wirklich sensationell gutes Ergebnis, mit dem ich gar nicht gerechnet hätte! Wie man sehen kann, werden für den Cache nur 30 GB der SSD benutzt. Eine 120 GB SSD hätte es also gar nicht sein müssen. Eine 60 GB bekommt man schon für rund 40 Euro und eine 30er für 30 Euro. Bei diesen Preisen und der dadurch erreichten Beschleunigung des Systems ist es schon fast dumm, sich keine SSD zuzulegen. Bei einem Dualboot-System sollten es natürlich 60 GB sein, wenn man die SSD mit beiden Betriebssystemen als Cache benutzen will. Und bei einer 120er kann man die übrig bleibenden 60 GB dann auch noch als zusätzliche, ultraschnelle Festplattenpartition für allgemeine Aufgaben nutzen. Da die SSD auch S.M.A.R.T unterstützt, wird man rechtzeitig gewarnt, wenn sie langsam dem Ende ihrer Lebenszeit entgegen geht. Der TBW-Wert beträgt bei der 120er SSD 337 TB. So viel kann man also insgesamt drauf schreiben, bis sie kaputt ist. Wenn man SEHR großzügig davon ausgeht, dass pro Tag 100 GB auf die SSD geschrieben werden, reicht die Lebensdauer also für über 9 Jahre. Ich denke, damit kann man gut leben. Ich benutze zudem das Freeware-Utility CrystalDiskInfo, für meine Begriffe das nützlichste Utility für die Festplatte. Es zeigt im Infobereich rechts unten die Temperatur aller Festplatten an und kann bei Übertemperatur oder Festplattenfehlern (S.M.A.R.T.-Problem) warnen. Bei der SSD zeigt es zudem die bisher gelesene und geschriebene Datenmenge an und kann auch zeitig vor dem nahenden Ende der SSD warnen. Der Status-Screen sieht bei mir z.B. so aus:  Wenn man hin und wieder mal auf diese Seite schaut, kann man anhand der statistischen Daten den nahenden "Festplattentod" meist schon rechtzeitig vorher erkennen und die Platte tauschen. Wie man sieht, werden bei SSDs zusätzlich besondere Daten erhoben, die Aufschluss über die bisherige "Abnutzung" der SSD geben. Viele Grüße, Volker